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Jana

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Fritzi und Freddi und eine Sternennacht im November

Wusstet ihr, dass man im Herbst ganz besonders viele Sterne sehen kann?

In dieser Geschichte lernen Fritzi und Freddi etwas über den Nachtimmel und das Sternenbild Fische.

Fritzi und Freddi freuten sich sehr. Gestern war ihre Oma zu Besuch gekommen und die drei

wollten ein paar schöne Tage bei Freddi auf dem Land verbringen. Mit Oma Lise hatten sie

immer eine schöne Zeit. Die rüstige alte Mäusedame erzählte allerlei spannende Geschichten und machte außerdem das beste Essen der Welt für ihre Enkel.


Den Tag über haben Fritzi und Freddi draußen einen großen Laubhaufen aus bunt

verfärbten Blättern aufgetürmt. Das war nicht so leicht, denn der Wind hatte die oben liegenden Blätter immer wieder in alle Richtungen verteilt. Freddi mochte den Herbst besonders gerne. Ihm gefielen die bunten Farben der Blätter, und wenn es abends wieder früh dunkel wurde, kuschelte er sich gerne in seiner Höhle ein und lauschte dem Treiben des Windes draußen.



Sie begannen gerade zu Abend zu essen, als die letzten Sonnenstrahlen hinter den Bäumen

verschwanden. Weil die drei danach noch nicht ins Bett gehen wollten, beschlossen sie es sich draußen vor der Höhle noch ein wenig gemütlich zu machen. An Oma Lise gekuschelt sahen sie über der Wiese die Sterne funkeln.


»Wie schön der Nachthimmel heute aussieht.«, staunte Fritzi.

»Wusstest du, dass alle Sterne einen eigenen Namen haben und die Hellsten sogar

Sternbilder ergeben?«, fragte Freddi seinen Cousin.

»Nein, das wusste ich nicht. Was sind denn Sternbilder?«

»Sternbilder bestehen immer aus einer Gruppe von Sternen, die in unterschiedlicher Art

angeordnet sind. Da die Sterne immer gleich am Himmel stehen, wurden sich Bilder dazu

ausgedacht. Die Sterne werden mit Linien verbunden und ergeben so die Umrisse des

Bildes.«, erklärte Freddi.

»Das hast du gut erklärt, mein Kleiner. Es kommt aber noch besser. Die Sterne ergeben

nicht nur Bilder. Dahinter stecken auch ganz viele interessante Geschichten. Wollt ihr eine

hören?«, fragte Oma Lise.

Fritzi und Freddi bekamen vor Staunen ganz große Augen. Natürlich wollten sie alles über

Sternbilder erfahren und waren gespannt auf Oma Lises Geschichte. Sie rückten alle noch

ein wenig enger zusammen und sperrten gespannt die Ohren auf, als Oma zu erzählen

begann: »Im Herbst, wenn es früh dunkel wird und die Nächte länger werden, kann man die Sterne ganz besonders gut entdecken. Nicht nur die Hellsten unter ihnen sind Sternbilder. Auchweniger strahlende Sterne ergeben eine Gruppe und werden zu einem Bild. Da die Nacht so klar ist, möchte ich mit einem eher versteckten Sternenbild beginnen, und zwar dem der Fische.«


Oma Lise zeigte den beiden Mäusen das Sternbild am Himmel. Es bestand aus zwei

Sternkreisen, welche die Köpfe der Fische darstellten. Die übrigen Sterne bildeten zwei Linien, die am unteren Ende zusammenhingen.


sternenbild Fische verbunden vor dunklem nachthimmel

Es dauerte ein wenig, aber dann hatten die Mäusefreunde das Bild am Himmel gefunden. »Wisst ihr, die Geschichten der Sterne gibt es schon so lange Zeit, dass man nicht mehr sagen kann, wer sie sich eigentlich ausgedacht hat. Und die Geschichten gleichen sich nicht an jedem Ort. Aber ich will euch die erzählen, die mir meine Oma damals erzählt hat.


»Das Sternbild Fische entstand, als die Götter noch auf der Erde lebten. Die Geschichte handelt von der Liebesgöttin Aphrodite und ihrem Sohn Eros. Aphrodite war so wunderschön, dass alle Menschen, die sie ansahen, sich in sie verliebten. Sie hatte gerade ihren ersten Sohn Eros geboren und wünschte sich natürlich nichts sehnlicher, als dass er behütet und frei aufwachsen konnte. Die beiden hatten aber ein Problem. Aphrodite musste sich verstecken, weil sie von einem Ungeheuer verfolgt wurde. Sie floh daher mit ihrem Sohn an den Fluss Euphrat und hoffte, dort nicht gefunden zu werden.«

»Die arme Aphrodite. Was für ein Ungeheuer war das? Konnte ihr denn niemand helfen?«, fragte Fritzi mit großen Augen. Auch Freddi war vor Aufregung ganz angespannt.


»Dazu komme ich jetzt.«, setze Oma Lise wieder an: »Das Ungeheuer, das sie verfolgte, hieß Typhon. Er war ebenfalls ein Gott, wenn auch kein besonders netter. Er hatte das unglückliche Schicksal, dass er unsterblich war. Viele der Götter würden sich zwar darüber freuen, nur war es bei Typhon leider so, dass er zwar nicht sterben konnte, aber sein Körper trotzdem weiter alterte. Über die vielen Jahre, die er schon auf der Welt war, wurde sein Aussehen immer schrecklicher. Die Menschen und auch die anderen Götter wollten nichts mehr mit ihm zutun haben, und das machte Typhon mit der Zeit böse und gemein.«


Oma Lise machte eine kleine Pause, die Fritzi und Freddi natürlich sofort nutzten, um neue Fragen zu stellen. »Wie ging es dann weiter? Warum jagte Typhon Aphrodite?«, drängte Freddi, weiter zu erzählen.

»Eines Tages begegnete Typhon Aphrodite in einem Park. Als er ihr goldenes Haar in der Sonne glänzen sah, war es um ihn ebenfalls geschehen. Er verliebte sich sofort unsterblich in sie. Als Aphrodite ihn aber auf sich zukommen sah, erschrak sie sich so sehr über sein Aussehen, dass sie schreiend davonlief. Das brach Typhon das Herz und seine Liebe verwandelte sich in Hass. So wollte er Aphrodite mitsamt ihrem Kind von der Erde verscheuchen.

Leider war er ein guter Spurenleser und fand das Versteck am Fluss schnell. Als Aphrodite dies bemerkte, sprang sie mit ihrem Sohn Eros in den Euphrat. Der Gott Pan beobachtete dies und wusste, die beiden würden ertrinken. Also schickte er ihnen zwei Fische, die er an den Schwanzflossen zusammenband, sodass sie sich nicht verlieren konnten. Die Fische halfen den beiden zu entkommen. Thyphon aber, der ebenfalls in den Fluss gesprungen war kam niemand zur Hilfe und so ertrank er und Aphrodite und Eros waren wieder in Sicherheit.

Aus Dankbarkeit setzte die Göttin die beiden Fische nach ihrer Rettung an den Sternenhimmel, wo sie für immer funkeln sollten. Von da an konnten Aphrodite und Eros in Frieden leben.«


Oma Lise endete ihre Geschichte und einer der Sterne im Sternbild Fische blinkte unmerklich etwas auf, ganz so als würde er sich freuen, dass seine Geschichte erzählt wurde.

Fritzi und Freddi gefiel die Geschichte so gut, dass sie unbedingt noch eine Weitere hören wollten, aber die Oma sagte, es reiche für heute und schickte die beiden zum Schlafen gehen. Sie versprach jedoch, bei ihrem nächsten Besuch eine neue Geschichte zu erzählen. Fritzi und Freddi träumten in dieser Nacht, dass sie Fische wären und die schöne Aphrodite retten würden.

Hat euch diese Geschichte gefallen und seid ihr neugierig, was wohl in der nächsten passiert? Dann teilt doch gerne diesen Beitrag und zeigt ihn so euren Freunden! Vielleicht habt ihr jetzt auch selber Lust bekommen auf Sternenbildsuche zu gehen. Dann schlüpft in warme Sachen und strengt eure Augen draußen gut an, denn wie wir gelernt haben, verstecken sich einige Sterne sehr gut:)

Vielen Dank und bis zum nächsten Mal.


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Gutenachtgeschichten von Stadtmaus und Landmaus

Fritzi und Freddi

Taschenbuch

Verlag: Books on Demand

Seiten: 152

Autorin: Jana Noske


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