Mäuserich Freddi wohnte in einer kleinen Höhle auf einer großen Wiese. Ganz unauffällig erhob sich nur ein kleiner Erdhügel, in dem sich eine rote Haustür und ein rundes Fenster befanden. Kurz nachdem die ersten Sonnenstrahlen an die Haustür klopften, öffnete diese sich auch schon und Freddi trat heraus. Gähnend reckte und streckte er sich und blinzelte verschlafen in die Sonne. »Heute wird ein toller Tag!«, sagte er zu sich selbst, obwohl er noch nicht so recht wusste, was er machen sollte.
Zum Frühstück holte er sich eine leckere Möhre aus seiner Speisekammer. Es war die Letzte. Als er Sie schmatzend verdrückte, fragte er sich, ob er nicht selbst ein Beet anlegen konnte, damit er sich nicht immer bei dem Bauern nebenan bedienen musste. Dort auf dem Hof gab es eine Katze, vor der Freddi große Angst hatte. Er blickte sich vor seiner Höhle um und überlegte, wo er seine Beete anlegen wollte. Genug Platz war auf der Wiese allemal.
Als die Möhre verdrückt war, ging es los. Freddi wusste, dass er den Boden der Wiese zuerst einmal vorbereiten musste. Die richtigen Werkzeuge dazu lieh er sich bei seinem Freund Leo der gleich noch ein paar Gartentipps parat hatte. Sorgfältig markierte Freddi die Stelle, an der Später das Beet sein sollte und entfernte in diesen Flächen die Wiesenpflanzen und deren Wurzeln, bis die Braune erde vor ihm lag. Diese lockerte er mit einer Harke noch mal schön auf.
Puh, das war anstrengend und dauerte bereits bis zum Mittag. Aber Freddi hatte sein Ziel fest im Blick und machte daher nach einer kleinen Verschnaufpause gleich weiter. Zuerst ging es zu seiner Oma Lise. »Hallo Oma, ich möchte mir einen Garten anlegen, hast du Samen für mich?« »Hallo Freddi, das ist aber eine schöne Idee! Ich habe tatsächlich ein paar aufgehoben. Warte mal.« Oma Lise kramte in den Schubladen ihrer Küche und kam kurz darauf mit ein paar Päckchen wieder zu Freddi. »Schau mal hier. Da hast du Möhren und Radieschen. Die magst du doch so gerne, oder? Dann habe ich hier noch ein paar bunte Blumensamen, die machen dein Beet hübsch.« »Super, danke Oma!«, strahlte Freddi und lief mit der kostbaren Fracht zurück zu seiner Höhle.
Mit einer Schaufel machte buddelte der Mäuserich kleine Löcher überall dort, wo später eine Pflanze wachsen sollte. Er nahm für jedes einen Samen und legte ihn hinein. Dann füllte Freddi das Loch wieder mit Erde auf und drückte sie sanft an, damit sie den Samen ganz umgibt. Er stand auf und klopfte sich die Erde ab. »Geschafft!«, dachte Freddi und ging in seine Höhle. Da wusste er noch nicht, dass er etwas Wichtiges vergessen hatte.
Weißt du, was Freddi beim Anlegen seines Gartens vergessen hat?
Nach so viel Arbeit musste sich die kleine Maus erst einmal ausruhen. Er streckte sich genüsslich auf seinem Sofa aus und mampfte einen Keks, als er merkte, dass er Durst bekam. Kaum hatte er den ersten Schluck aus dem Glas genommen, fiel es ihm siedend heiß ein! So schnell Freddi konnte, lief er wieder nach draußen, schnappte sich die Gießkanne und füllte sie mit Wasser. Wasser! Er hatte vergessen, seine eingepflanzten Samen zu gießen. Dabei können die doch nur sprießen, wenn der Boden ausreichend feucht war. Sorgsam goss Freddi Wasser auf jedes Loch, in dem ein Samenkorn lag, dann entschuldigte er sich bei seinem Garten und versprach, dass er nie wieder vergessen wollte, den Pflanzen Wasser zu geben.
Freddi hielt sein versprechen. In den folgenden Tagen ging er jeden Morgen in seinen Garten. Er goss den Boden und entfernte Unkräuter. Ab und zu fielen ihm tolle Ideen ein, um sein Beet noch schöner zu gestalten. So steckte er vor jede Pflanze ein Schild, mit ihrem Namen darauf und legte die schönsten Steine, die er finden konnte als Begrenzung um den Garten.
Es dauerte nicht lange, bis die ersten Pflanzen ihre Köpfe aus der Erde steckten. Dank der guten Pflege wuchsen sie so schnell, dass sie bereits größer waren als die Mäusehöhle. Bis die Karotten reif zur Ernte waren dauerte es jedoch noch aber Freddi freute sich mit jedem Tag mehr darauf, herzhaft in seine eigenen Möhren zu beißen.
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