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Jana

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Halloweengeschichte

Mit einem lauten Knistern entzündeten sich die Holzscheite in der Mitte des Feuerplatzes und die Mäusekinder, die darum herumsaßen, klatschten Beifall. Aufgeregt redeten alle durcheinander, spießten Marshmallows und allerlei andere Süßigkeiten auf ihre langen Stöcker, um sie bald über das Feuer halten zu können.


Fritzi und Freddi waren mit ihren Freunden in einem Sommerzeltlager und heute war die erste Nacht, die sie in ihrem Zelt schlafen würden. Am Morgen waren sie früh mit dem Bus in einen schönen Wald, in dem das Camp auf einer kleinen Lichtung lag, gefahren. Nachdem sie ankamen, bauten alle eifrig ihre Zelte auf. Fritzi und Freddi teilten sich ein Gelbes und machten es sich darin richtig gemütlich. Als jeder einen Platz gefunden hatte, die vielen Stangen und Bänder ordnungsgemäß zusammengesteckt und in der Erde verankert waren, tobten die Mäuse, bis es dämmerte und ihr Betreuer sie zum Lagerfeuer zusammenrief.


Während sie ihre süßen Kreationen über das Feuer hielten, wurde es um sie herum langsam finster. Vom Feuer flogen kleine glimmende Funken in den Himmel. »Sieht aus wie tausend Glühwürmchen.«, sagte Fritzi. »Gleich ist es ganz dunkel.«, stellte Leo fest und fragte an ihren Betreuer gewandt:» Ulli, erzählst du uns eine Gruselgeschichte?« »Oh Ja!«, riefen auch die anderen Mäusekinder begeistert von der Idee. Zum Glück mussten sie Ulli nicht lange bitten, denn die Maus erzählte für ihr Leben gern Geschichten, besonders welche zum Gruseln. So rückten die Mäusekinder alle ein Stück weiter zusammen und lauschten gespannt, auf das, was Ulli nun zum Besten geben würde.


»Also Kinder hört gut zu. Die Geschichte, die ich euch erzählten will, passierte vor langer, langer Zeit genau hier.«, mit einer langen Pause zeigte er auf den Boden vor sich. »Schon damals gab es hier ein Camp für kleine Mäuse, so wie euch. Es war ein schöner Sommer und wie jeden Sommer kam eine kleine Gruppe hierher. Die Mäuse kannten sich aus ihrem Dorf und waren alle gut miteinander befreundet. Nur eine Maus war frisch mit ihren Eltern zugezogen und kannte noch niemanden. Sie freute sich aber, dass sie nun bald neue Freunde kennenlernen konnte.


Leider gestaltete sich das jedoch schwierig, denn die anderen Mäuse bildeten eine geschlossene Gruppe und schienen kein besonderes Interesse an der neuen Maus zu haben. Nachmittags schlug eine au der Gruppe Folgendes vor: »Wenn du es schaffst, heute Nacht allein zum schwarzen See und wieder zurückzulaufen, dann kannst du zu uns gehören. Es ist eine Mutprobe.«

Ein Raunen ging durch die Mäuse und Fritzi und Freddi hielten sich an den Händen, gespannt auf das, was nun kommen würde.


»Wie ihr euch sicher denken könnt, willigte die kleine Maus ein. Sie sollte direkt in dieser Nacht allein zum See und wieder zurücklaufen. Es war natürlich streng verboten, das Camp zu so später Stunde zu verlassen, aber trotzdem schlich sich die Mäusegruppe unbemerkt an den Waldrand. Als die kleine Maus mit zitternden Knien losging, wusste sie noch nicht, was sich die anderen fieses ausgedacht haben.


Die kleine Maus hatte es schon ein ganzes Stück weit geschafft, angestrengt spitzte sie ihre Ohren und schnupperte aufgeregt. Plötzlich hörte sie neben sich ein Geräusch und als sie hinschaute, stand ein großer Geist vor ihr! »Buuuhuu!«, rief er ihr entgegen und türmte sich gefährlich vor ihr auf. Das war zu viel. So schnell sie konnte lief die Maus zurück an den Waldrand, wo die anderen schon lachend auf dem Boden lagen und sie erwarteten.



Als die kleine Maus das sah, dämmerte ihr, was passiert war. Das im Wald war überhaupt kein Geist. Eine Maus hatte sich vorher weggeschlichen und sich verkleidet, um ihr einen gehörigen Schrecken einzujagen.


Diese Erkenntnis machte die kleine Maus sehr wütend und sie schrie die Anderen an: »Was denkt ihr euch nur? Es ist schon gefährlich genug durch den Wald zu laufen aber ihr habt mich dazu noch fast zu Tode erschreckt! Solche Freunde brauche ich wirklich nicht. Was habe ich mir nur gedacht?«


Mit diesen Worten stampfte sie zornig davon und ließ die kleine Gruppe betreten zurück. Das vermeintliche Gespenst war nur kurz nach der kleinen Maus auf die Lichtung getreten und zog sich nun das weiße Bettlaken herunter. »Wisst ihr was? Ich glaube da hat sie recht. Wir waren wirklich schrecklich gemein und so eine Mutprobe beweist doch garnichts.« Als die anderen nickten beschloss die Gruppe sich gleich am nächsten Morgen zu entschuldigen und zu versuchen der kleinen Maus doch noch eine schöne Zeit im Zeltlager zu bescheren und das taten sie auch.«


Mit diesem Satz endete Ulli die Geschichte und schaute in die Mäuserunde am Lagerfeuer. Alle waren sich einig, dass so eine Mutprobe wirklich nichts mit Freundschaft zutun hatte und man dadurch auch nichts beweisen musste.

Bevor das Feuer ganz heruntergebrannt war gähnten schon die ersten Mäusekinder und machten sich fertig, um schlafen zu gehen.


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Gutenachtgeschichten von Stadtmaus und Landmaus

Fritzi und Freddi

Taschenbuch

Verlag: Books on Demand

Seiten: 152

Autorin: Jana Noske



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